Information als Wirklichkeit

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Konferenz und Ausstellung
Ort: Lentos Kunstmuseum Linz

Konferenz Programm
Date: Sept. 3, 2014

 

13:00 Einlass

13:15 – 13:30 Begrüssung und Einleitung

Mit: Konrad Becker / WII, Christian Höller / Springerin, Stella Rollig / LENTOS Kunstmuseum Linz, Felix Stalder / WII

 

13:30 – 15:00  D.I.Y. zwischen Digitalen Biedermeier und Paradigmenwechsel 

In den letzten Jahren ist der DIY-Kultur erhöhte Aufmerksamkeit zugekommen. Angeregt durch neue, verbilligte Produktionsmaschinen (z.B. 3D Printer) und frei verfügbares Wissen online sind Dinge in den Bereich des „Selbermachens“ gerückt, die vor kurzem nur in industriellen Anlagen und von SpezialistInnen hergestellt werden konnten. Begleitet wird diese Bewegung von einer typischen Rhetorik der Umwälzung (z.B. 3te industrielle Revolution) und der Ermächtigung. Was dann aber konkret zu sehen ist, erinnert oft mehr an digitales Biedermeier, artig gefertigte Kleinserien von mehr oder weniger nützlichem Design. Was bedeutet dieser Widerspruch? Wo wird Guerilla Engineering und zivilgesellschaftliche Aneignung von Know-how zur selbstreferentiellen Bastelzone?

15:15 – 16:45 Kulturpolitik als Gesellschaftspolitik (in deutscher Sprache)

Rund um Grundeinkommen, Urheberrecht und Recht auf Remix ist in den letzten Jahren eine breite Diskussion entstanden, die kulturpolitische Fragen in einem breiten gesellschaftspolitischen Kontext verorten. Verhandelt werden nicht Geschäftsmodelle, sondern die Grundsätze einer offenen Informationsordnung.

16:45 – 17:15  Pause

 

17:15 – 18:15 Keynote: Steve Kurtz, Critical Art Ensemble:
Medienkultur zwischen Creative Industries und White Cube? 

Medienkultur hat sich lange als hybride Praxis, transdisziplinär und als zwischen den Feldern angesiedelt verstanden. Viele Formen der Medienkultur sind in den letzten Jahren in das Paradigma der Creative Industries gedrängt worden. Andere haben den Weg ins Kunstsystem angetreten und sich mit dem White Cube und dessen Konventionen arrangiert. Diese Entwicklung scheint die Freiheitsgrade der kulturellen Interaktion und Durchlässigkeit einzuschränken und den Raum des Möglichen zu begrenzen. Welche Kräfte sind da am Werk, und welche Logik wird hier wirksam? Und gibt es andere Wege?

RespondentInnen:

 

18:30 – 20:00 Kritische Praktiken in Digitalen Netzwerken?

Seit den 1960er Jahren verstehen sich wichtige Positionen und Bewegungen der Kunst als „politisch“ und „kritisch“ gegenüber Kunstinstitutionen und gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Dazu zählen auch viele KünstlerInnen, die mit avancierten Technologien arbeiten. Gleichzeitig differenzierte sich das System Kunst weiter aus. Politische Inhalte stehen heute einer erfolgreichen Karriere nicht mehr im Wege, ganz im Gegenteil, sie sind immer öfter Teil einer strategischen Positionierung auf dem Markt. Wie kam es dazu, und was kann Kritik als Kunstpraxis heute noch bedeuten? Wie muss sie ansetzen, um der allgegenwärtigen Logik der Verwertung von Differenz nicht zu unterliegen?

An event of the World Information Institute, in cooperation with Springerin, Hefte für Gegenwartskunst, Lentos Museum and Ars Electronica.

 

Kurzbios: hier